Wohnungsbestand und Wohneigentum
Die LBS-Analyse Markt für Wohnimmobilien 2022 zeigt eine gute Wohnraumversorgung aber eine stagnierende Wohneigentumsquote in Deutschland
Wohnen in Deutschland. Das bedeutet zumeist eine qualitativ und quantitativ gute Wohnraumversorgung, glaubt man dem Immobilienpreisspiegel Markt für Wohnimmobilien 2022 der Landesbausparkassen. Dieser führt unter anderem auf: Von den rund 41 Millionen Wohneinheiten in Deutschland befindet sich gut die Hälfte (22 Millionen) in den mehr als 3 Millionen Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen. Die Mehrheit der deutschen Bürger wohnt demzufolge in Geschosswohnungen, von denen ein erheblicher Teil auf Eigentumswohnungen entfällt.
In den überwiegend selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäusern befinden sich rund 19 Millionen Einheiten. Wohnungen im Eigentum weisen eine Pro-Kopf-Fläche von durchschnittlich rund 53 Quadratmetern auf. Diese sind deutlich geräumiger als Mietwohnungen, die lediglich 44 Quadratmeter pro Person bieten.
Sinkende Zahlen beim Wohneigentum
Stagnation und sinkende Zahlen wurden bei der Wohneigentumsquote in Deutschland festgestellt. Bereits seit einigen Jahren diese, zuletzt ist sie sogar gesunken: Im Jahr 2018 wohnten gemäß Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamts rund 42 Prozent aller hiesigen Haushalte im Eigentum –das ist 1 Prozentpunkt weniger als vor fünf Jahren. Die zuletzt langsame Entwicklung ist jedoch kein Ost-West-Phänomen, sondern eine bundesweite Entwicklung. Neue, jüngere Wohn-Interessenten scheitern wegen der fortdauernd steigenden Immobilienpreise immer öfter an der Eigenkapital-Hürde. Zudem führt der Trend zur höheren beruflichen Qualifikation durch ein Studium dazu, dass immer mehr junge Menschen berufsbedingt zentral in größeren Städten leben – und auch öfter Singles bleiben. Wer ein urbanes Leben führt, bleibt meist lange Mieter.
Wohneigentum in der Großstadt
Vor allem in den größeren deutschen Städten werden Eigentumswohnungen als Alternative zum Eigenheim immer attraktiver. So ist der Anteil der Wohneigentümer in Mehrfamilienhäusern in den vergangenen 25 Jahren von 13 auf 22 Prozent gestiegen. Eine stetig wachsende Quote von selbst genutztem Wohneigentum, sowie der deutlich verbesserte Gebäudezustand im Mietwohnungsbau, führen in Deutschland zu einer hohen Wohnzufriedenheit der Bürger. Das gilt sowohl für Mieter in West-, als auch in Ost-Deutschland.
Vor allem jüngere Menschen drängen in die attraktiven Metropolen – und möchten bestmöglich eine Eigentumswohnung nutzen und besitzen. Überall dort, wo Bauland für Einfamilienhäuser knapp beziehungsweise viel zu teuer ist. Den meisten von ihnen, die sich in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen befinden, fehlt jedoch oft das nötige Eigenkapital.