Anstieg der Immobilienpreise bis 2030
Um bis zu 62 Prozent verteuern sich Wohnungen und Häuser in den nächsten Jahren in ganz Deutschland.
Wer glaubt, dass die dunkle Corona-Inflations-Wirtschaftskrisen-Wolke, die über uns allen schwebt, irgendwann vorüberzieht, irrt. Zumindest auf dem deutschen Immobilienmarkt bleiben die Aussichten auch zukünftig ziemlich trübe. Dieses Szenario prognostiziert unter anderem der Postbank Wohnatlas. Die informative jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe beleuchtet den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten – regional bis auf Kreisebene. Eine wichtige Einschätzung: Auch nach der Corona-Krise werden die Preise für Immobilien in ganz Deutschland weiter ansteigen! Voraussichtlich werden diese bis zum Jahr 2030 um bis zu 62 Prozent nach oben gehen.
Wo geht es besonders ab? Natürlich muss man vor allem in den urbanen (Top-)Zentren mit weiteren Preisaufschlägen rechnen. In über der Hälfte der 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte können Haus- und Wohnungsbesitzer sicher sein, dass ihre Immobilie bis mindestens 2030 real an Wert gewinnt.
Preissteigerungen und Wertverluste
Der – mit Abstand – stärkste Preisanstieg unter den sogenannten „Big Seven“, den größten deutschen Metropolen, wird für München prognostiziert. Experten rechnen für Deutschlands ohnehin schon teuerste Stadt (bis zum Jahr 2030) mit einem jährlichen Plus von real 1,99 Prozent. Pro Quadratmeter mussten Immobilienkäufer in der bayerischen Landeshauptstadt rund 8.600 Euro im Schnitt bereits 2020 investieren. Auf den Plätzen zwei und drei im Metropolen-Ranking folgen Düsseldorf und Berlin mit einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 1,09 Prozent und Berlin mit 1,07 Prozent. In Frankfurt am Main steigen die Preise bis 2030 jährlich voraussichtlich um 1,02 Prozent, in Stuttgart um 0,78 Prozent.
Die Metropolen und ihr Umland bleiben also weiterhin begehrt. In zentralen Lagen übersteigt die Nachfrage vielerorts das Angebot, was die Preise weiter in die Höhe treibt.
Die Studie prognostiziert zudem, dass die Preise nicht nur in diesen großen urbanen Zentren weiter anziehen, sondern auch in vielen großen und mittleren Städten. Steigerungen von im Schnitt einem Prozent oder mehr pro Jahr bis 2030 werden neben Heilbronn und Potsdam auch für die kreisfreien Städte Landshut, Baden-Baden, Dresden, Leipzig, Mainz, Ingolstadt und Freiburg erwartet.
Aber auch Wertverluste drohen Immobilienbesitzern in Zukunft. Betroffen sind vor allem strukturschwache Regionen mit sinkenden Bevölkerungszahlen, wie zum Beispiel die ostdeutschen Bundesländer und das Ruhrgebiet.
Die Preistreiber am deutschen Immobilienmarkt sind vor allem die demografischen Entwicklungen. Außerdem die Wirtschafts- und Einkommensentwicklungen in den einzelnen Regionen.