Sonnenstraße Braunschweig

Die Sonnenstraße, zwischen Am Hohen Tore und An der Martinikirche gelegen, wurde seit dem Jahr 1470 sunnenstrate genannt. Der Name rührt wahrscheinlich von einem Ratsherren Cord Sunne her, der 1370 bis 1394 als Anwohner dieser Straße nachweisbar ist. Vor 1830 hieß der westliche Teil bis zur Echternstraße noch Am Hohen Thore.

Bis zum 2. Weltkrieg geprägt von Fachwerkhäusern

Die Sonnenstraße war bis zum 2. Weltkrieg von Fachwerkhäusern geprägt. Der westliche Teil war mehr mit Wohnhäuser bebaut, der östliche Teil bis zur Martinikirche mehr mit Häusern, in denen im Erdgeschoss Geschäfte ansässig waren. Nach dem Adressbuch Braunschweigs von 1900 sind hier unter anderen eine Kurzwaren-, Kaffee-, Zuckerwaren- und Zigarrenhandlung sowie ein Möbelmagazin, Friseur, Uhrmacher, Fleischer und eine Drogerie verzeichnet.

Durch Bomben im Jahr 1944 zerstört

Die alte Sonnenstraße überlebte die Bombenabwürfe 1944 nicht. Die einst schmale Straßenführung wurde nach 1945 breit ausgebaut, hier herrschen heute Gebäude der 50er bis 70er Jahre vor. Auch Geschäfte wurden wieder angesiedelt. Allerdings hat sich im Lauf der Zeit durch die Zentralisierung und dem geänderten Kaufverhalten der Kunden die Geschäftslage heute in eine 2-a-Lage im östlichen Teil und eine 2-b-Lage im westlichen Teil entwickelt. Verschärft durch die Internetangebote sind die guten Zeiten des Einzelhandels in der Sonnenstraße vorbei.

Sonnenstraße heute

Das Wienerwald-Restaurant prägte die Straẞe bis 2005

Wer von den etwas älteren Braunschweigern erinnert sich nicht an das Wienerwald-Restaurant in der Sonnenstraße, dessen Werbeslogan war: „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald!“ Dieses Restaurant gehörte zum Imperium von Friedrich Jahn (gegründet 1955 in München), der nicht als Tellerwäscher, sondern als Kellner seine Karriere anfing – und zu seinen besten Zeiten weltweit über 1.500 Lokale besaß und nahezu 30.000 Mitarbeiter beschäftigte. Eine besondere Geschichte, die allerdings dann leider ab 1982 ihren wirtschaftlichen Niedergang fand. Das Wienerwald in der Sonnenstraße bestand noch bis zum Jahr 2005. Interessant in diesem Zusammenhang, wenn auch reiner Zufall ist, das in der Sonnenstraße 8 (Ecke Sonnenstraße/Echternstraße) in einem Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert ein Gasthaus Zum Wiener Hof befand, das den 2. Weltkrieg nicht überstand, aber ab 1958 als Neubau und Hotel Wiener Hof wiedererstand, welches allerdings auch heute Geschichte ist.

 

Dieser Artikel ist ein Teil der Magazinreihe „Damals & heute“, herausgegeben von FUNKE Medien Niedersachsen GmbH. Text von Dirk Teckentrup – Ihr Immobilienmakler Braunschweig.

 

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